Säure-Basen-Haushalt: Fakten statt Mythen
Doch was ist dran an der Theorie der basischen Ernährung?
Sprechen wir in diesen Zusammenhang von einem Trend, von einer wagen Vermutung oder wissenschaftlich belegten Fakten, die endlich ans Licht kommen?
In diesem Artikel werden Mythen rund um den Säure-Basen-Haushalt aufgedeckt und wissenschaftliche Fakten diesbezüglich hervorgehoben, damit Ihr am Ende des Artikels das Thema „Säure-Basen-Haushalt“ für eure Gesundheit selbstständig und individuell für euch einordnen könnt.
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Unser Körper sorgt dafür, dass der pH-Wert des Blutes immer zwischen 7,35 und 7,45 liegt. Und somit Säuren und Basen in Gleichgewicht stehen. Sollte der Wert minimal abweichen wäre das für unseren Körper gefährlich. Damit das nicht passiert, sorgen Puffersysteme und Organe wie Niere, Lunge und Leber dafür, dass der Wert stabil bleibt.
Was hat die Ernährung mit dem Säure-Basen-Haushalt zu tun?
Ernährung beeinflusst lediglich, wie viel Arbeit die Puffersysteme leisten müssen, um den Blut-pH-Wert konstant zu halten.
Bei gesunden Menschen ohne Nieren-, Lungen oder Lebererkrankungen können die Puffersysteme ungehindert ihre Arbeit verrichten, wodurch der Blut-pH-Wert konstant gehalten werden kann.
Sollten die Puffersysteme durch Erkrankungen an den Pufferorganen geschädigt sein, kann eine basische Ernährung hilfreich sein, um die betroffenen Organe zu entlasten.
Gängige Mythen
Mythos 1
„Die westliche Ernährungsweise führt zur Übersäuerung“
→ Bei gesunden Menschen werden pH-Schwankungen zuverlässig durch die Puffersysteme ausgeglichen
Mythos 2
„Basenfasten entgiftet den Körper“
→ Leber und Niere übernehmen die Entgiftungsfunktion rund um die Uhr auch ohne spezielle Kuren
Mythos 3
„Säurebildende Lebensmittel machen krank“
→ Fleisch, Käse oder Kaffee sind nicht grundsätzlich schädlich.
Entscheidend ist das ausgewogene Verhältnis zwischen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln.
Worauf ist Verlass?
- Pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse liefern basenbildende Mineralstoffe und haben in jeder Hinsicht positiven Einfluss auf die Verdauung und das Gewichtsmanagement
- Für ältere Menschen oder bei Nierenproblemen kann eine basische Ernährung im individuellen Fall hilfreich sein, sollte jedoch mit einer Ernährungsfachkraft oder einem Arzt abgeklärt werden.
- Für gesunde Menschen sind extreme Kuren oder teure Basenpulver oder -tees nicht notwendig, da die körpereigenen Pufferkapazitäten ausreichend arbeiten.
Bei Fragen rund um das Thema Ernährung
wendet euch gerne an unsere Diätassistentin Helen
Quellen:
Ernährungsumschau: www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2006/05_06/EU05_168_173_Version02.pdf
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de/gesunde-ernaehrung/diaeten-und-fasten/entgiftungsdiaeten/
Ernährungsstudio: www.ernaehrungsstudio.de/magazin/basische-ernaehrung