Das 7-Tage-Ernährungsprotokoll
Was, Wann und Wieso?
Zugegeben: Es ist etwas anstrengend, über eine ganze Woche sein Ernährungsverhalten zu dokumentieren - und es kann mitunter auch ernüchternd sein. Doch diese Selbstbeobachtung ist der erste wichtige Schritt zur Veränderung. Das Ziel eines Ernährungsprotokolls ist es, durch Selbstbeobachtung zu günstigerem Verhalten zu gelangen.
Über die Dauer von sieben Tagen bekommst Du so einen genauen Einblick in Dein Ernährungsverhalten. Das bloße Eintragen der Mahlzeiten reicht oft schon aus, um Dir Dein eigenes Essverhaltens bewusster zu machen. Sobald dieses Bewusstsein eingetreten ist, kann die Ernährung dann dauerhaft und nachhaltig optimiert werden.
Das Führen eines Ernährungsprotokolls führt nachweislich zu mehr Erfolg und schafft ein besseres Bewusstsein für Einkauf, Mahlzeiten und Nahrungsmittel.
1. Die Sichtbarmachung der „alten“ Ernährungsgewohnheiten
Die Ermittlung der bisherigen Essgewohnheiten ist die Basis des Ernährungsprotokolls, vor allem was Nahrungsmenge und Art der verzehrten Lebensmittel angeht. Die Kalorienaufnahme könnte man aus der Nahrungsmenge und der jeweiligen Energiedichte der einzelnen Lebensmittel berechnen.
Dies ist aber aufwendig und auch nicht unbedingt erforderlich. Es ist völlig ausreichend den verzehrten Lebensmitteln die entsprechende Energiedichte zuzuordnen (niedrig, mittel oder hoch). Hat man erst einmal die bisherigen Essgewohnheiten ermittelt, dann ist eine individuelle Umstellung der Ernährung leichter möglich, da man sich an den individuell bevorzugten Lebensmitteln orientieren kann.
Zu massive Änderungen der bisherigen Essgewohnheiten führen über kurz oder lang zu einem Essverhalten, das eher als strenges Maßhalten und damit als langfristig nicht akzeptabel angesehen wird. Je weniger das bisherige Essverhalten verändert werden muss, um erfolgreich Gewicht zu reduzieren, desto leichter ist auch ein langfristiger Erfolg und eine nachhaltige Gewichtsreduzierung gewährleistet.
2. Kontrolle der Ernährungsumstellung im Zeitverlauf
Essgewohnheiten, die man sich über viele Jahre angewöhnt hat, verändert man nicht innerhalb weniger Wochen. Es dauert bei jedem Menschen unterschiedlich lange, bis das „neue Essen“ ein Teil der Alltags-Routine wird. Das ist dann geglückt wenn die neuen Gewohnheiten automatisch ohne größeres Nachdenken ablaufen. Bis zu diesem Zeitpunkt der Ernährungsumstellung kann ein regelmäßig geführtes Ernährungsprotokoll Hilfestellung und auch Sicherheit zur Kontrolle der richtigen Lebensmittelauswahl geben.
Solange man weiter auf Zielkurs ist oder das Gewicht zumindest stabil ist, stimmt die Zusammenstellung, andernfalls kann konkret überprüft werden, welche Lebensmittel gezielt ausgetauscht werden müssen.
Das Ernährungsprotokoll ermöglicht auch, herauszufinden, in welcher Häufigkeit und Menge höherenergetische Lebensmittel verzehrt werden können ohne die Gewichtsreduktion bzw. -erhaltung zu gefährden. Das bewusste Herangehen an dieses Problem vermeidet dann auch das Essen mit „schlechtem Gewissen“.